Symbolischer Spatenstich: Start für den Neubau des Pik As + 20 Jahre Förderverein

Ergänzt wurden die Reden und die Musik durch ein rustikales Büffett und eine Führung in den ehemaligen Aufenthaltsraum. Hier stellten die Architekten die Pläne für das neue Pik As vor, die eine völlige Entkernung des 1913 fertiggestellten Polizei-Asyls, heute Pik A, beinhalten: barrierefrei mit einem Fahrstuhl, einem tiefergelegten Erdgeschoss, 2-3-Bettzimmern, entsiegelten Hofflächen, begrünten Dächern und Solarthermie. Und gleich nebenan ein Haus für sogenannte Lebensplätze, in denen ältere, schwer chronisch kranke Obdach- und Wohnungslose auch längere Zeit verbringen können. Dazu zeigte Fotograf und Fördervereinsmitglied Dirk Pudwell noch einmal seine Fotos, die schon 2008 in der damaligen Axel-Springer-Passage in der Neustadt Furore gemacht hatten.

Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer:
„Das Pik As als ganzjährige Übernachtungsstelle ist seit über 110 Jahren ein zentraler Baustein für das gute Hilfesystem für Obdachlose in unserer Stadt. Das vielfältige Angebot des Pik As bleibt dabei auch nach der Sanierung erhalten. Neben der Möglichkeit zu übernachten gibt es eine umfassende Sozialberatung. Dazu gehören suchtpädagogische Angebote, Beratungen durch das Jobcenter oder Beratungen zur Wohnungssuche. Ich freue mich, dass wir damit die lange Tradition des Pik As als hilfsorientierte Übernachtungsstätte am bewährten Standort fortsetzen können.“

Bezirksamtsleiter Hamburg-Mitte Ralf Neubauer:
„Um die wichtige Arbeit für Menschen in schwierigen Lebenssituationen fortzuführen, ist die Modernisierung und Erweiterung des Angebots des Pik As von großer Bedeutung, damit hilfesuchenden Menschen in der Neustadt eine sichere Anlaufstelle geboten werden kann. Ich möchte mich bei allen Beteiligten bedanken und wünsche ihnen viel Erfolg bei der Umsetzung der Maßnahmen. Auch der Bezirk packt beim Thema Obdachlosigkeit in der Neustadt mit einem Modellprojekt zur aufsuchenden Sozialarbeit mit an.“

Kay Ingwersen, Vorsitzender Förderverein Pik As e. V.: „Seit 20 Jahren setzen wir uns mit einer Suppenküche, der Finanzierung von Ämterlotsinnen, einem Internetzugang, Krankentransporten und vielem mehr für die obdachlosen Menschen im Pik As ein. Dass jetzt durch 2- und 3-Bett-Zimmer im Neubau mehr Privatsphäre realisiert werden soll, finden wir großartig.“ Und er stellte noch einmal heraus: „Mit einigen unserer Projekte im Pik As waren wir Vorreiter. Zwei Jahre lang hat der Förderverein PIK AS mit Spendengeldern einen Pflegedienst bezahlt, der sich um chronisch kranke Bewohner gekümmert hat. 2007 übernahm die Stadt Hamburg dann die Finanzierung.“

„Viele Jahre hat der Förderverein auch die ärztliche Versorgung unterstützt, unter anderem durch die komplette Finanzierung einer psychiatrischen Sprechstunde im Pik As. Vor zehn Jahren ist dieses ehrenamtliche Modell dann durch eine Schwerpunktpraxis ersetzt worden, in der die obdachlosen Menschen von Allgemeinmedizinern und Psychiatern behandelt werden. Die Betriebskosten tragen seitdem die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg, die Krankenkassen und die Sozialbehörde.“

„Das heißt, wir sind engagiert, initiativ und nachhaltig. Und die Grundlage dafür, dass wir das sein können, verdanken wir unseren Mitgliedern, den ehrenamtlich Aktiven, der guten Zusammenarbeit mit dem Pik As-Team von Fördern & Wohnen und den zahlreichen Spenderinnen und Spendern.“