Katharina bringt sich ein

Letzteres hatte sich ein Klient des Pik As gewünscht, der schon einmal selbst als Koch gearbeitet hat. Die frisch gekochten 100 Essensportionen aus der riesigen Warmhaltebox gehen rasend schnell weg, denn Katharina Schneider hat Ansprüche: „Ich koche nur etwas, was ich selber gern essen würde – alles muss vollwertig, gesund und lecker sein.“

Nachdem Katharina Schneider mit 23 Jahren zum ersten Mal ihre Nase in eine professionelle Küche gesteckt hatte, machte sie zwei Jahre später eine Ausbildung und arbeitete dann als gelernte Köchin in Restaurants, einem Café mit Mittagstisch, einem Krankenhaus und in einem Hotel. Seit vier Jahren ist sie mit einem Catering-Unternehmen selbstständig und richtet unter dem Label „Erlebnis-Köchin“ private Feiern und Firmen-Events aus. 2020 eröffnete sie eine Produktionsküche und wollte dort auch noch Kochkurse anbieten. Doch dann kam die Corona-Pandemie und stoppte nicht nur diesen Plan, sondern ließ auch die Kundenbestellungen einbrechen.

Zur Zeit kocht sie Mittagstisch für Privatleute, für Bürogemeinschaften und für Arztpraxen, aber natürlich reicht ihr das nicht, weder finanziell noch persönlich. Aber mit Unterstützung ihres Umfelds kommt sie einigermaßen gut zurecht. Das erfülle sie mit Dankbarkeit, sagt sie, und deshalb wendet sie sich einer neuen Zielgruppe zu: wohnungslosen Menschen. Sie will nicht nur nehmen, sondern auch etwas geben. Sie kocht bei einer Veranstaltung für Hinz und Kunzt und lernt dann durch eine Freundin das Pik As kennen, nimmt Kontakt mit dem Förderverein auf und liefert jetzt an jedem Freitag ein Essen an.

Für den Förderverein PIK AS e.V. und die Klienten im Pik As eine willkommene Unterstützung, denn die gewohnten warmen Mahlzeiten zweimal wöchentlich fallen coronabedingt schon seit Monaten aus – gemeinsames Zubereiten der Mahlzeiten durch ehrenamtliche Helfer ist derzeit auf Eis gelegt. Bezahlt wird die Lieferung von Katharina Schneider aus den Finanzmitteln für das Küchenprojekt des Fördervereins. Aber nicht alleine. In ihrem Newsletter hat die „Erlebnis-Köchin“ bei ihren Kunden selbst um Spenden geworben. Und die waren von der Aktion begeistert. So musste bisher nur eine von drei Essenslieferungen vom Förderverein bezahlt werden. Wir sagen an dieser Stelle sehr herzlich: Danke!

Presse:

Hamburg1 https://hamburg1.de/news/15488

MoPo https://www.mopo.de/hamburg/hamburgerin-will-etwas-zurueckgeben-von-der-catering-chefin-zur-ehrenamtlichen-koechin-38172812